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Gestern auf der Anti-Kriegs-Demo gewesen (die erste Demo, zu der ich mich aufraffen konnte). Besonders ist mir aufgefallen, wie wenig die Leute ihre eigenen Beweggründe fürs Demonstrieren kundgetan haben - gingen sie doch mit unterschiedlichen Ansätzen auf die Straße (mehrere Dutzend Interessensgruppen haben hier zur Demo aufgerufen). Es gab weit weniger Plakate und Transparente als ich es erwartet habe.

Die einen wollten Frieden, weil sie überzeugte Pazifisten sind. Andere wollten keinen Krieg im Irak. Manche wollten mehr Zeit für die UN-Inspekteure. Ein paar haben ihrem Anti-Amerikanismus Luft gemacht. Hier und da gab es Menschen, die sagten, was sie von Bush jr. halten. Andere haben Schröder zu ihrem Idol gemacht. Bierselige Punks habe ich auch gesehen.

Soweit nachvollziehbar. Nur, es gab auch Demonstranten, die habe ich nicht verstanden. Einige ältere Herren von der IG-Bau zum Beispiel. Ich finde es durchaus ehrenwert, ein paar Fahnen mit dem Bau-Logo durch die kalte berliner Winterluft zu ziehen. Aber wo ist das Bekenntnis, zu welcher Fraktion man sich zählt? Sorry folks, ich kenne die Geschichte der IG Bau nicht, um mir einen Reim darauf zu machen, welche tradierten Ansichten Ihr kundgetan habt.

Oder die Leute mit den Pappraketen und -Bomben auf den Besenstielen: da wir uns auf einer Anti-Kriegs-Demo befinden, ist sonnenklar, was Ihr meint. Aber, wollt Ihr denn nun generell keine Gewaltanwendung oder doch einen Einmarsch im Irak, jedoch nur mit explizitem UN-Mandat?

Leute, stellt Eure Botschaften nächtes Mal klarer heraus! Warum sonst geht Ihr auf die Straße?


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